Die Vorboten der Vertreibungs- und Landschaftsvernichtungsmaschinerie:
Pumpstationen, die als Ring um das grosse Loch gezogen wurden, um Grundwasser abzupumpen und in die Flüsse zu pumpen, damit
das Loch nicht volläuft. Das Ganze nennt sich "Sümpfung" oder "Grundwasserabsenkung".
Dahinter verbirgt sich eine Maschinerie zur Vernichtung von wertvollem Trinkwasser und Grundwasser in riesigem Ausmass,
in jeder Minute, wo wir hier vor dem Monitor sitzen.
Folge: umliegende Feucht- und Naturschutzgebiete (auch die, die nicht abgebaggert werden) vertrocknen und werden zerstört.
Im Hintergrund: die Kraftwerke am Rande des Tagebaus. Dort hin gelangt die Kohle mit Förderbändern,
um dort verbrannt und in riesigen Mengen ansschliessend als CO2 in die Atmosphäre geblasen zu werden.
Das heisst, der ganze Tagebau dient dazu, NOCH mehr Kohle freizulegen, um NOCH mehr CO2 freizusetzen (der grösste Emittent mit über 40-45% sind nicht die Autos sondern die Energieerzeuger - Quelle: Umweltbundesamt)
statt - notfalls auch mit Kernenergie - Wasserkraft, Windrädern, Solarenergie endlich sauberen Strom zu machen.
Gut, die "Kröte" Kernenergie müssen wir dann natürlich schlucken - denn man kann ja logischerweise schlecht fordern,
dass man keinen Strom aus Kohle macht aber auch nicht aus Kernenergie.
Denn so umweltschonend und förderungswürdig Sonnen- und Windenergie auch sind, so haben sie
im Gegensatz zu Kohle und Kernenergie den prinzipiellen technischen Nachteil, dass sie nicht steuerbar sind, d.h. man muss dann wenn viel Strom gebraucht wird
viel erzeugen können und wenn wenig gebraucht wird entsprechend weniger. Das geht mit Sonne und Wind aber natürlich generell nicht, die hängen vom Wetter ab;
inzwischen werden Verfahren getestet, diese Stromschwankungen auszugleichen, z.B. Zwischenspeicherung mittels Elektrolyse und Rückgewinnung durch Brennstoffzellen.
Im Vergleich zur Braunkohleverbrennung und ihren Folgen scheint bis dahin Kernenergie jedenfalls das allemal geringere
Übel zu sein, auch wenn überzeugte Atomstromgegner da gewiss widersprechen werden. Aber es muss ja nicht
immer gleich zu einer Katastrophe wie in Tschernobyl kommen.
Länder wie Belgien, Frankreich, Schweden, Litauen etc., deren Strom teilweise sogar zu über 80% aus
Kernkraftwerken stammt, machen uns dies seit vielen Jahren ohne grössere Probleme vor.
Vor allem man kann noch nicht einmal argumentieren, dass die Braunkohleverstromung weniger Tote als andere Techniken fordert,
denn abgesehen vom Feinstaub, der beim Tagebau freigesetzt wird, werden die in den nächsten Jahrzehnten als Folgen
der Klimaerwärmung immer verheerender werdenden weltweiten Überflutungs- und Dürrekatastrophen zigtausende an Toten fordern.
Zwangsumsiedelung,
Enteignung:
wenn es um staatliche Interessen (bzw. um die privatwirtschaftlichen Interessen der der RWE Power, ehem. Rheinbraun) geht,
ist die BRD scheinbar kein bisschen besser als die "DDR": wer bleiben will, wer nicht verkaufen will, wird
notfalls enteignet
und mit Gewalt (mit der Polizei) aus seinem Häuschen geholt.
Da kann man diesen Staat dann einmal so richtig kennenlernen:
Denn Recht und Gesetz sind letztlich ja einfach nur DAS, was der Bundestag, häufig beeinflusst durch Lobbyisten, an Gesetzen beschliesst
- egal, ob es im Einzelfall dann wirklich gerecht (oder gerechtfertigt) ist.
Die Bilder hier mahnen, sie zeigen (zumindest mir) deutlich: Nicht die gerechte Abwägung der Interessen siegt dort, sondern der, der die stärkste Lobby hat.
So einfach ist das im Zweifelsfall. So ein System nennt sich dann Demokratie.
Kommt nach Otzenrath (Pesch, Borschemich, - in ein paar Jahren Immerrath, Kuckum etc...) und seht Euch an, wie unser so schöner Staat zu seinen
Bürgern AUCH einmal sein kann. Angst und Bange kann einem da werden...
Allerdings muss man dabei fairerweise auch hervorheben, dass in diesem Staat kritische Publikationen wie diese möglich sind und einem nicht wie in der "DDR" der Mund verboten wird.
Als er all dies hier sah und wir uns über Zwangsmassnahmen wie Enteignung unterhielten, sagt einer meiner Begleiter:
"Das ist kriminell - ein Verbrechen an den Menschen und der Natur ! Wenn MIR das jemand antäte - ich würde alle, die dafür verantwortlich wären oder daran mitwirken würden,
sei es als Politiker, als Lobbyist, Entscheidungsträger in den Chefetagen und alle die bei diesem Verbrechen
gegen die Natur und die Bevölkerung mithelfen (und dabei wie man dann immer so schön sagt "nur Ihre Pflicht tun")
verfolgen und in guter alter RAF-Manier dann einzeln... " - naja, den Rest schreibe ich hier lieber nicht.
Verstehen kann man ihn in seinen Äusserungen aber schon, denn wenn man sieht, wie unser Staat und unsere Politiker
hier handeln dann bleibt nur sehr viel Trauer aber bei manchen konsequenterweise dann auch Hass auf die, die so etwas beschlossen haben und durchführen.
Eigentlich schon fast ein Wunder, das unter den Betroffenen bisher niemand so etwas gemacht hat,
denn heutzutage genügen oft schon geringere Anlässe, um aus Opfern Terroristen zu machen, aus gejagten Jäger.
Aber der Exodus ist von sehr langer Hand vorbereitet, die Menschen werden viele Jahre lang zermürbt und erleben,
wie um sie herum ein Haus nach dem anderen, ein Ort nach dem anderen dem Erdboden gleichgemacht wird.
Und das nur, um auf dem Rücken der Bevölkerung eine so extrem umweltschädliche
(exorbitanter CO2-Ausstoss!) und im Grunde veraltete Technologie wie die Braunkohleverstromung durchzusetzen.
Den neu gebauten Siedlungen, am Reissbrett entstanden und dann irgendwo auf einem platten Acker realisiert, in die
die Menschen umgesiedelt werden, fehlt jeglicher Charakter des alten Ortes. Sie zwar nicht hässlich, aber sie wirken
sehr kahl und steril.
Kein Wunder, denn es gibt dort natürlich den knorrigen alten Baumbestand nicht mehr, der einen im Sommmer geschützt hat und keine urigen alten Gebäude wie z.B. das Rittergut oder die Kirche.
Die Kirche von Otzenrath war übrigens in Deutschland einzigartig wegen Ihrer Bauform als Octagon mit einer Stützsäule in der Mitte.
Wenn Kirchen gebaut werden (die Otzenrather kämpfen derzeit darum, überhaupt eine zu bekommen, da es dem Bistum zu teuer ist),
sind es dann irgendwelche neumodischen Zweck- und Billigbauten, teils bizarr, teils mit dem Charme eines Fabrikgebäudes die nicht nur Kunsthistoriker schaudern lassen.
Egal: man hat sich dort wohlzufühlen.
Bis auf ein paar herübergerette Kreuze und dergleichen erinnert nichts mehr an die schöne Heimat, die sie dereinst einmal hatten.
Diese Menschen verdienen unsere Hochachtung wegen dem, was sie durchgestanden haben. Zumal die
"hohen Entschädigungen" Mythos sind:
gerade Eigentümer älterer Häuser bekommen - da man ja nur den Zeitwert bekommt - nicht einmal so viel, um überhaupt wieder ein Haus bauen zu können.
Politiker denken (das ist menschlich - aber fatal!) von Wahl zu Wahl. Sie wollen wiedergewählt werden.
Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die langfristige Sicht der Dinge.
Getreu dem Motto: "Was solls, wir leben schliesslich heute, was mit denen in fünfzig Jahren ist oder
gar in hundert, das ist UNS doch total egal..."
Die Nutzniesser dieser klimaschädigenden Art der Stromerzeugung, der Vertreibung der Menschen und der
unwiederbringlichen Zerstörung ihrer Heimat sind nicht nur in der Politik sondern vor
allem in den Chefetagen der beteiligten Firmen und Konzerne zu finden.
So verdiente z.B. RWE-Chef Harry Roels, ein ehemaliger Shell-Manager, im Jahre 2006 die bescheidene Summe von mehr als 15 Millionen Euro (Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung).
Allerdings muss man gerechterweise auch sagen, dass Garzweiler II schon lange vor seiner Amtszeit geplant wurde.
Viel massgeblicher ist da offensichtlich der Anteil von Wolfgang Clement, der Garzweiler II gegen alle Widerstände
durchboxte. Und nun - wir erwähnten es oben schon - einen profitablen Posten im Aufsichtsrat der RWE Power innehat.
Naja, sowas war ja bestimmt nie beabsichtigt, das sind einfach nur die Zufälle des Lebens.... oder ?
"Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet Ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann" (Weissagung des Volkes der Cree)
Wir (= die Zeit von 1800 bis 2100) werden als DAS Zeitalter in die Geschichte eingehen,
in dem binnen 300 (max. 500) Jahren das gesamte Öl und - nicht zuletzt "Dank" Rheinbraun - die gesamte Kohle dieses Planeten,
die sich in 30 bis 500 Millionen Jahren gebildet hatten - eben binnen 300 Jahren - für alle Zeit dauerhaft vernichtet wurden.
Nichts mehr davon werden wir nachfolgenden Generationen übrig lassen, die gewiss sinnvolleres damit hätten anfangen können
(z.B. Herstellung von Medikamenten), als es nur zu verbrennen.
Kunststoffe, tausende von Chemikalien, Medikamente und andere pharmazeutische Produkte - nichts davon ist ohne Kohle oder Erdöl denkbar.
Alter Braunkohle 50 mio Jahre
Alter Steinkohle 250 mio Jahre
Alter Erdöl: 50 bis 440 Mio Jahre (je nach geographischer Lage)
Quelle: http://www.hyaden.de/inhalt/lex/zeittafel.htm
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